Ich bin angekommen… in der Arbeitswelt. Schon beim Vorstellungsgespräch konnte mich diese Firma überzeugen, wenn auch vor allem mit ihrem Süssigkeitenschrank. Aber dazu später. Empfangen wurde ich natürlich von meiner Chefin, aber was mir noch mehr geschmeichelt hatte, war der Strauss von gelben Rosen, der auf meinem Schreibtisch stand. Ausserdem brach eine riesige Euphorie in mir aus, denn: ICH HATTE EIN EIGENES GESCHÄFTSTELEFON! Abgesehen davon natürlich auch einen eigenen Schreibtisch mit eigenem Computer, eigene Schubladen, eigene Kugelschreiber… Ein WOW-Erlebnis für eine Studentin, die ab und zu in einem Fitnesscenter gejobbt hatte (und ihr Telefon etc. natürlich mit vielen anderen Mitarbeitern teilen musste).
Auf die anfängliche Freude folgte ein kurzes Warm-up beim ersten Kaffee mit meiner Chefin. Ich war bisher nie eine grosse Kaffeetrinkerin, aber das hat sich seit dem ersten Tag im Arbeitsleben geändert. Unter zwei am Tag geht’s nicht! Also habe ich bis mittags den Drucker eingerichtet, unzählige Passwörter geändert und mich mit meinem neuen Mail-Account vertraut gemacht.
Aber nun zu diesem ungeheuerlich verführerischen Schrank… In der Küche steht in der Ecke ein Schrank, der bis oben hin mit Süssigkeiten gefüllt ist. Dort drin befinden sich Kekse, Muffins, Nussrollen, Kinderschokolade, Lindt-Kugeln, Gummibärli, alles was das Herz, während einem langen Arbeitstag, halt so begehrt. Jedenfalls wurde ich schon davor gewarnt bei dieser Firma an Kilos zuzulegen. Klar gibt es auch Früchte zur Genüge, aber wer will denn schon Früchte essen, wenn es SCHOKOLADE gibt?!! Selbstdisziplin, Marina, Selbstdisziplin! Naja wenigstens geh ich jetzt ab und zu joggen…
Nebst den Gängen zum Schrank oder der Kaffeemaschine arbeite ich zwischendurch und besuche Sitzungen. In der ersten Woche waren es dieser drei. Eine erste Sitzung findet bei Netcetera statt, mit denen wir für die Internetseite zusammenarbeiten. Als Erstes findet die grosse Visitenkartenschlacht statt. Aaaah, das sind jetzt also die Leute, von denen ich mit Mails überschüttet werde. Lässig, ein Gesicht zu den Namen zu bekommen. Jedenfalls konnte ich fast jede der Visitenkarten schon einmal brauchen. Echt praktisch die kleinen Fötzel, von denen man nicht weiss, wohin damit. Jetzt liegen sie halt gestapelt auf dem Schreibtisch. Nicht wirklich beruhigend für Menschen wie mich, bei denen Ordnung das halbe Leben ist.
Der Inhalt der Sitzung dreht sich vor allem um die Imagekampagne und das weitere Vorgehen. Nach dieser ersten Sitzung werden wir zum Essen eingeladen. Mmmh, fein wars! Zweite Sitzung: mit einer Arbeitsgruppe von eZürich. Fazit bis hier hin: Es ist nicht nur an Sitzungen des Bündnerclubs (an denen zusätzlich Bier fliesst) schwierig, beim Thema zu bleiben, sondern auch an geschäftlichen Sitzungen. Da kann das Gespräch das eine oder andere Mal ins Weltall und zurück führen, und am Ende weiss man doch nicht, wie die Erde von aussen aussieht.
Dritte Sitzung: Mitarbeitereinführung. Zu dritt werden wir geschult, welche Einstellungen wir an unserem Computer noch vornehmen müssen, um richtig eingerichtet zu sein. Die beiden Informatiker nicken schön und verstehen alles, ich verstehe hauptsächlich Bahnhof. Dies stellt sich dann bei der Umsetzung genauso heraus. Ich sitze Haare raufend und schnaubend vor meinem Rechner und versuche verzweifelt, meine Telefonansage zu ändern. Will nicht! Meine Chefin beruhigt mich und meint: „Das ist ein Luxusproblem“. Ok, dann sagt die Computerstimme in meinem Telefon halt immer noch: Mauina Bakman – Ja, ich habe mich gerade selbst angerufen, um zu hören wie es klingt!
Am Freitag war die erste Woche dann geschafft. Ich freute mich wirklich auf das Wochenende! Zusammenfassend war es eine sehr interessante Woche, in der ich einen ersten Einblick bekam, was mich im nächsten halben Jahr alles erwartet. Ich bin hoch motiviert!
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