Heute fand ich diesen Kommentar zu einer unserer Arbeiten:
Und wenn ich mal kurz innehalte und auf unsere Arbeit zurückblicke kann auch ich mir auf die Schulter klopfen. Wir machen extreme Fortschritte in der Website und unser Arbeitstempo könnte fast nicht schneller sein. Wie machen wir das? Hier ein paar Tipps für mögliche Nachfolger und Berufskollegen:
Das Arbeitsumfeld (-> der Arbeitsplatz) muss stimmen
Man muss sich richtig wohl fühlen bei der Arbeit, sich nicht ablenken lassen, in einen schönen Flow kommen. Das bedeutet dass man eine gewisse Ordnung benötigt (auch wenn es wie bei meinem Schreibtisch eine „innere Ordnung“ ist ).
Anmerkung: Japp, ich bin ein Fan der Marke Razer :>
Keine Ablenkung
Wie in vielen anderen Denkberufen ist Konzentration eine der wichtigsten Eigenschaften im Programmieren. Vor allem bei uns Programmierern ist es so, dass man nach einer Ablenkung je nach Programmgrösse und Komplexität bis zu 15 Minuten benötigt, um wieder alles zu verstehen. Deshalb ist es am besten, Musik ohne Lyrics zu hören, das Handy auf lautlos zu stellen und kein Facebook offen zu haben 😉
Nicht stressen lassen
Stress ist zwar gut, da man im Stress grundsätzlich produktiver ist, es ist jedoch sehr wichtig, dass man sich nicht „innerlich“ stressen lässt (die innere Ruhe bewahrt), da dies zu einem inneren Organisationschaos führen kann. Dadurch kann man schnell aus der Konzentration und aus dem Workflow geschmissen werden, wodurch man wiederum unproduktiver wird. Meine Devise: Lieber eine kurze Pause einlegen und nacher etwas mehr arbeiten, als dass man nonstop am Arbeiten ist, dies jedoch so unkonzentriert macht, dass man ständig Flüchtigkeitsfehler produziert.
Know your stuff
Man sollte immer wissen, auf welche Ressourcen man zugreifen kann, wenn man nicht weiterkommt. Und nein, ständig alles zu googeln ist kein guter Weg. Häufig ist es um einiges einfacher, wenn man Dinge aus einem Buch liest oder bei einem Kollegen nachfragt.
Organisation der zu erledigenden Arbeiten (ToDo)
Man sollte immer im Blick haben, was man noch zu tun hat und was noch ansteht. Viele Firmen verwenden dafür ein System, welches jedoch häufig von den Mitarbeitern falsch genutzt wird. Dies kann wiederum zu Stress und Unordentlichkeit führen, da man einerseits nicht genau weiss, was man alles noch tun muss (und vielleicht zu entspannt arbeitet), andererseits, da man gewisse Informationen zu einem Teilauftrag (-> Task) verliert, die man dann (mit längerem Zeitaufwand verbunden) wieder suchen muss.
Zielorientiert arbeiten
Man sollte sich immer vorstellen können, wie das Produkt am Schluss aussieht. Man sollte immer das Ziel vor Augen haben. Dies hilft nicht nur der Motivation, es verleiht auch das Gefühl, dass das Ganze irgendwann von jemandem verwendet wird, wodurch man auch mehr Wert auf Qualität legt.
Leidenschaft
Ich versuche immer mit vollem Einsatz, mit Herzblut zu arbeiten, also immer 100% zu geben, immer das Beste herauszuholen, und dennoch auf die Kundenwünsche einzugehen. Ich arbeite, als wäre das Programm am Schluss für mich selbst (was es in diesem Fall ja auch ist 😉 ).
Musik
Was mir persönlich extrem hilft, ist meine Musik. Ich höre auf der Arbeit eine Mischung aus Deep House, Minimal, Goa und Neurofunk. Je nach Stimmung und geforderter Arbeitsweise variiere ich das grundliegende Genre um meine Musik an die Arbeit anzupassen.
Beispielsweise höre ich im Stress sehr gerne Neurofunk, da dieses Genre mit seinen dunklen, Adrenalin kickenden Beats sehr gut zu einem gestressten Umfeld passt.
Wenn die Arbeit jedoch eher entspannt und konzentriert durchgeführt werden sollte, greife ich lieber auf Deep House bzw. Minimal zu, da diese Genres mit ihren eher ruhigen, gleichmässigen Beats gut zu einer gemütlichen, gleichmässigen, kontinuierlichen Konzentration verhelfen.
Auf welche Genres man nun zurückgreift, ist eigentlich egal, wichtig ist in meinen Augen einfach, dass es möglichst Lyricfreie Songs / Sets sind (oder dass man die Lyrics gar nicht versteht wie beispielsweise in einigen Ausartungen des Metal xD).
Kleiner Tipp am Rande: Wer gerne Rap hört (-> stark lyrisch, eher schlecht für die Konzentration), diese Tipps jedoch trotzdem umsetzen möchte, dem empfehle ich einen Abstecher ins Genre „Trip Hop“ bzw. „Trap“. Diese Genres bieten gemütliche Rap-Beats, jedoch ohne Lyrics 😉
Fazit
Ich hoffe, ich konnte einen kleinen Einblick bieten in die Hintergründe, die zu meiner Arbeitsgeschwindigkeit führen. Vielleicht könnt ihr ja auch noch ein paar Tipps als Kommentar teilen, so dass wir alle voneinander profitieren können.
Insbesondere die Hinweise zur Musik fand ich sehr wertvoll. Das „No lyrics“ kann ich nur bestätigen, auch wenn ich meine Konzentration nicht primär zum Programmieren brauche!