Kategorie-Archiv: ETH Tagebuch

Selbstdisziplin, Grips und Kaffeepausen

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Anne geniesst ihre Semesterferien. Doch das Studium bleibt präsent. Seit vier Wochen lernt sie täglich zu Hause oder in der ETH. „Es ist ein riesen Berg Stoff“, meint sie. Doch von Augenringen, Kaffeesucht und Verzweiflung ist bei Anne nichts zu spüren. Sie strahlt und ist noch genau so motiviert wie bei unserem ersten Treffen. Doch ohne Druck sei das Lernen schwieriger. Die Basisprüfungen finden nämlich erst im August statt. Davor hat sie dann nochmals 8 Wochen Ferien. 8 Wochen für 8 Prüfungen. Pro Fach müsse man ein bis zwei Wochen Lernzeit investieren. Das ist auch der Grund, warum sie jetzt schon täglich büffelt. Der Stoff sei zwar sehr anspruchsvoll, doch die schiere Menge sei die grössere Herausforderung.

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Das Studentenleben gefällt Anne. Der packende und interessante Stoff, der Kontakt mit den Mitstudenten und die Flexibilität ihres Alltags motivieren sie, das Studium durchzuziehen. „Wir schwatzen viel beim Lernen, blödeln rum und machen oft Kaffeepause“, erzählt sie lachend. Ein bisschen wie im Gymnasium. Überhaupt habe sie mit ihren Mitstudenten nur positive Erfahrungen gemacht. Alle seien hilfsbereit und aufgeschlossen. Mit dem bQm (die Uni-Bar bei der Polyterrasse) und dem ASVZ (Akademischer Sportverein Zürich) hat die ETH zudem den Vorteil, dass sich genügend Ablenkungsmöglichkeiten in der Nähe befinden.
Punkto Basisprüfungen gibt sich Anne noch immer zurückhaltend. „Wenn ich es schaffe, weiterhin so disziplinziert zu lernen, sollte ich bestehen“. Prognosen will sie jedoch keine machen. Von Repetenten würde sie zwar regelmässig hören, mit ihrem Fleiss sei das kein Problem. Doch Anne möchte sich nicht überschätzten.

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Heldinnen der Informatik

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„Man merkt schon, dass es wenige sind“, sagt Anne und lächelt. Es geht um die Frauen in der Informatik, sprich im Informatikstudium. Im aktuellen Jahrgang kommen etwa 30 Frauen auf 200 Männer. Ob sie als Frau anders behandelt werde? Nein, sagt Anne ganz klar. Entweder man versteht den Stoff oder nicht – ob Mann oder Frau. Es gefällt ihr nicht, dass Frauen eine Sonderposition zugesprochen wird.

Dennoch hält sie es für notwendig, dass Frauen in der Informatik gefördert werden. Wissenschaftlichen Studien zufolge sind Teams, in denen beide Geschlechter vertreten sind, deutlich erfolgreicher und effizienter. Anne kann sich gut vorstellen, dass diese Studie zutrifft. „Wir arbeiten in einer gemischten Lerngruppe und kommen sehr gut voran. Zu Beginn waren die Frauen im ganzen Saal verteilt und arbeiteten meist alleine“, erzählt sie. Mittlerweile hätten sie sich unter die Studierenden gemischt. Doch sie merkt auch einen Unterschied. Die Frauen würden mehr zusammenhalten und hätten eine andere Sicht auf die Dinge. Und als Frau komme man auch schneller ins Gespräch mit den Mitstudierenden. „Wahrscheinlich liegt das schon daran, dass wir so wenige sind“, schmunzelt sie.

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Wie Fahrrad fahren

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Seit bald einem Monat studiert Anne nun an der ETH. Im ersten Semester schlägt sie sich in den Fächern Lineare Algebra, diskrete Mathematik (Logik), Einführung in die Programmierung und Analysis I. Letzteres sei besonders schwierig und gehe sehr schnell voran. Manchmal komme sie gar nicht zum Mitdenken, sondern schreibt nur die Notizen von der Tafel ab, sagt Anne. Sie ist im Studentenleben angekommen. Eines ist nun klar: ohne Aufarbeiten zu Hause geht gar nichts. Zu diesem Zweck hat sie mit Mitstudenten eine Lerngruppe gebildet. Das Lernen alleine zu Hause sei manchmal sehr frustrierend. Wer kennt es nicht. Man hat einen Knopf und kommt einfach nicht weiter. In der Lerngruppe erlebe sie dann den Wow-Effekt, wenn der Knopf sich löse und alles plötzlich Sinn mache, sagt sie und lacht. Anne ist ein Kämpfertyp. Wenn sie etwas nicht versteht, klemmt sie sich dahinter und knobelt so lange, bis sie die Aufgabe beherrscht oder sie wendet sich in den Präsenzstunden an Studenten in höheren Semestern. Das sei wie eine Privatstunde, sagt sie, denn kaum ein Mitstudent würde diese Chance nutzen, und so habe man die Möglichkeit, jede Aufgabe ganz genau zu besprechen.

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Von Genies und künstlichen Kniegelenken

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Am Montag fiel für den akademischen Nachwuchs der ETH Zürich der Starschuss. Auch für Anne beginnt damit ein neuer Lebensabschnitt. Hörsaal, Analysis und Programmiersprache gehören nun zum Alltag. Im ersten Semester des Informatikstudiums an der ETH beschäftigen sich die Studenten nämlich in erster Linie mit Mathematik. Davor hat sie doch ein wenig Respekt, sagt Anne. Mathi hat ihr im Gymnasium schon Spass gemacht, aber ob sie auch mit den „Genies“ in der ETH mithalten kann, bezweifelt sie noch. Anne ist 20 und hat vor einem Jahr das Neusprachliche Profil im Gymnasium im Lee abgeschlossen. Danach absolvierte sie ein Praktikum bei Swico, einem Sponsor von IT-dreamjobs. Dadurch ist sie auch mit der Kampagne in Kontakt gekommen. Dürfen wir sie also als Erfolgsmodell unserer Kampagne präsentieren? Anne 1

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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