Heute ist es soweit und meine 6 Monate Praktikum bei IT-dreamjobs sind vorüber. Somit denke ich, ist es an der Zeit, einen Blick zurück zu werfen.
An meinem ersten Arbeitstag (er liegt eine gefühlte Ewigkeit zurück) kam ich ins Büro und wusste nicht recht, was mich erwarten würde. Die Arbeitswelt lag vor mir wie ein weisses Blatt, das nun beschrieben werden sollte. Meine Chefin kannte ich zwar schon, aber ich konnte nicht richtig einschätzen, was für Aufgaben auf mich warten würden. Im Laufe der ersten Woche konnte ich mich gut einleben, lernte die Firma kennnen und die Leute, die mit mir arbeiteten. Und ich muss sagen, sie machten es mir nicht schwer, mich einzugewöhnen. Auch meine Mitpraktikantin hatte ich nur von einem kurzen Treffen zuvor gekannt. Was am ersten Tag etwas seltsam und schüchtern war, entwickelte sich in den sechs Monaten Zusammenarbeit zu einer herzliche Freundschaft, die uns half, stressige Zeiten gemeinsam mit Witz und Heiterkeit zu überstehen.
Auch an die Aufgaben, die ich zu bewältigen hatte, gewöhnte ich mich bald. Die Mails, die anfangs nur holprig entstanden. Die Telefonate, vor denen ich zu Beginn Respekt hatte. Die verschachtelten Ordner und das Finden und Ablegen von Dokumenten im Netzwerk. Soviel zum trockenen Teil. Woran ich mich jedoch nicht so schnell gewöhnte, war die Vielfältigkeit der Aufgaben, die ich übernehmen konnte. Neben eher Banalem und ehrlich gesagt zum Teil langweiligem Administrativem (was wohl überall anfällt), konnte ich in den unterschiedlichsten Bereichen mitwirken, was mich immer wieder aufs Neue motivierte.
Was durch die sechs Monate immer wieder anfiel, war die Arbeit an der Webseite. Ich lernte, wie man unsere Webseite durch WordPress (ein Tool zur Erstellung und Instandhaltung von Webseiten) verändern und erweitern konnte. Ausserdem schrieben wir ab und an mal einen Blogeintrag zu unterschiedlichen Themen.
Eines davon ist der DreamApp-Wettbewerb, an dem ich viel arbeitete. Vom Festlegen der Teilnahmebedingungen über die Möglichkeiten, teilzunehmen, bis hin zur Erfassung der App-Ideen und der Entwicklung einer Methode, diese zu bewerten.
Was bei unserer Imagekampagne natürlich mit dazu gehörte, ist die Zusammenarbeit mit den Sponsoren. Regelmässig trafen wir uns mit Vertretern der verschiedenen Firmen zu Brainstormings, an denen wir unter anderem Projekte wie das Zusammentragen von Praktika erarbeiteten. In diesem Rahmen fragte ich die Sponsorenfirmen an, was ihre Firmen an Praktika und Vorträgen für Informatikwochen beitragen konnten. Ein anderes Projekt, das die Zusammenarbeit mit unseren Sponsorenfirmen erforderte, war die Werbung im PassengerTV. Bei diesen beiden Projekten schrieb ich viele Mails, machte viele Telefonate, bis wir alle nötigen Informationen zusammengetragen hatten. Es entstand ein Hin-und-Her von Ideen und Vorschlägen, Entwürfen und Folien.
Doch meine Arbeit bei IT-dreamjobs beschränkte sich bei weitem nicht auf Mails und Telefonate.
Für eine Jubiläums-Broschüre der Ergon bekam ich die Aufgabe, einen Fotoroman zusammenzustellen. Ich fotografierte, wählte Bilder aus und arbeitete so enger mit den Leuten vom Büro zusammen.
Eine der für mich spannendsten Arbeiten war, als wir die Plakate der 1. Werbewelle auswerteten. Wir gingen an eine Schule, um die Plakate mit der Zielgruppe zu besprechen und passten die neuen Plakate an ihr Feedback an. Ich war an Meetings mit der Werbeagentur, bei denen das weitere Vorgehen besprochen wurde. Eine Woche lang begleitete ich den neuen Fotografen zu den Fotoshootings, wo wir geeignete Schauplätze für die Fotos suchten und unser Bestes gaben, den Models die Nervosität zu nehmen.
Mein persönliches Highlight des Praktikums war das Musikvideo, welches ich zur Gewinnung neuer Sponsoren mit meinen Freunden produzierte. Der Text entstand bei uns im Büro und bekam dann im Atelier meiner Freunde und mir einen Beat. Wir nahmen die Vocals im Bandraum von Freunden auf, mischten alles ab, filmten zwei Wochenenden lang und schnitten schlussendlich aus Unmengen an Filmmaterial in zwei Wochen mühseliger Arbeit das Musikvideo zusammen. Ein solches Projekt von der Idee bis zum vollendeten Produkt zu organisieren, umzusetzen und immer wieder neu an die Leute zu verkaufen, denen es gefallen musste, war eine tolle, wenn auch enorm anstrengende Erfahrung.
Jetzt blicke ich zurück auf eine Zeit, in der ich unglaublich viel gelernt habe. Auf eine Zeit, die eine grosse Chance für mich war. Einerseitzt konnte ich einen Fuss in die Arbeitswelt setzten – und das in einer tollen Firma, die mir einen Einblick in die Welt der Informatik gewährte und somit zu meinem Entscheid für ein Informatikstudium beigetragen hat – andererseits lernte ich viel in den verschiedensten Bereichen.
Ich lernte die Models unserer Kampagne kennen. Ich lernte Vertreter unserer Sponsorenfirmen kennen. Ich lernte die Arbeit mit einer Werbeagentur kennen. Ich war an Meetings mit CEOs und Praktikanten, mit Illustratoren und Autoren. Nicht zu vergessen die neuen Freundschaften, die ich in der Ergon schliessen konnte. Zu guter Letzt lernte ich die Herausforderung der Projektleitung kennen, mit denen umzugehen, die die Projekte finanzieren und denen, die sie umsetzen – und es war eine sehr lehrreiche Erfahrung, für die ich dankbar bin!